Medienpädagogik: So fördern Sie die Medienkompetenz Ihrer Kinder effektiv! (0-6 Jahre)

Moderne digitale Geräte sind aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Fast alle Eltern berichten, dass sie 2023 einen Fernseher (97%) oder ein Smartphone (95%) in ihrem Haushalt haben. Auch Tablets (72%) und Computer (82%) sind weit verbreitet. Kinder wachsen heute von klein auf mit diesen Medien auf und beobachten, wie Eltern und Geschwister mit Smartphones und Tablets umgehen. Diese Geräte sind oft „interessant und reizvoll“ für die Kleinen. Das Internet eröffnet ihnen zudem „unbegrenzte Erlebnisräume“, in denen sie lernen, spielen und kommunizieren können. Doch mit diesen Chancen kommen auch Herausforderungen.

Chancen der digitalen Medien

Digitale Medien bieten Kindern viele neue Lern- und Spielmöglichkeiten. Altersgerechte Apps helfen ihnen, spielerisch Buchstaben und Zahlen zu entdecken, und Videokonferenzen ermöglichen den Kontakt zu entfernten Verwandten. Kindgerechte Informationsangebote wecken das Interesse an der Welt.

Herausforderungen der digitalen Medien

Allerdings warnt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vor den möglichen negativen Folgen einer zu frühen oder zu häufigen Mediennutzung. Ein ständig laufendes Smartphone kann Eltern leicht vom Kind ablenken und die wichtige Kommunikation zwischen Eltern und Kind stören. Zudem fördert langes Sitzen vor dem Bildschirm Bewegungsmangel. Es sind nicht die Medien an sich, die Kinder dick machen, sondern fehlende Bewegung und ungesundes Essverhalten, das oft mit Fernsehen oder Spielen am Smartphone einhergeht. Daher ist es wichtig, auch Bewegung und medienfreie Aktivitäten in den Familienalltag zu integrieren.

Altersgerechte Nutzungszeiten

Die BZgA gibt konkrete Empfehlungen für Bildschirmzeiten: Kinder unter 3 Jahren sollten nach Möglichkeit gar nicht fernsehen oder andere Bildschirmmedien nutzen. Vor dem Kindergartenalter sollten Bildschirmangebote auf höchstens 30 Minuten Hörmedien pro Tag beschränkt werden. Für Vorschulkinder (3-6 Jahre) gelten etwa 30 Minuten pro Tag für alle Bildschirmmedien. Zudem wird empfohlen, Medienpausen einzulegen – zum Beispiel keine Bildschirme während der Mahlzeiten und mindestens eine Stunde vor dem Zubettgehen.

Tipps für einen guten Medienumgang

Eine sinnvolle Medienerziehung beginnt damit, die Neugier der Kinder zu respektieren und Medien gemeinsam zu entdecken. Besonders bei Babys und Kleinkindern (0-3 Jahre) sollte das aktive Erforschen der realen Umwelt im Vordergrund stehen. Anstatt Fernsehen zu schauen, ist es besser, Bilderbücher vorzulesen und mit den Kleinen zu spielen. Für Vorschulkinder kann gemeinsames Medienerleben sinnvoll sein, jedoch nur in Begleitung eines Erwachsenen. Es ist wichtig, gemeinsam Bilderbücher anzuschauen und über Farben oder Figuren zu sprechen. Wenn Hörspiele oder Musik gespielt werden, sollten Erwachsene in der Nähe bleiben, um das Kind zu beobachten und gegebenenfalls zu unterstützen. Eltern sollten immer wissen, was ihr Kind sich ansieht und Programme sowie Apps gemeinsam auswählen. Die Maxime lautet: „Verstehen ist besser als Verbieten.“ Nach dem Anschauen ist es wichtig, über das Gesehene zu sprechen. So können Familien gemeinsam die Medienvielfalt entdecken und sinnvolle Regeln für den Medienalltag finden.

Quelle:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), kindergesundheit-info.de